Als die Stadtbefestigung ihren Sinn verloren hatte, entstanden auf dem Gelände des Stadtgrabens und der Wälle im Umgriff des Schlosses Johannisburg entlang des Mainufers Nutzgärten zum Anbau von Wein, Obst und Gemüse. 1782 wurde von Emanuel d'Herigoyen der malerisch auf einem Felsen hoch über dem Main liegende Frühstückstempel erbaut. Drei Jahre später ließ der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Friedrich Karl von Erthal den Stadtgraben im landschaftlichen Stil gestalten.
Den pflanzenberankten Arkadengang, die Verbindung vom Schloss zum Frühstückstempel und Stadtgraben, errichtete d'Herigoyen 1788 auf den Resten der Stadtmauer. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schlosses wurde in Zusammenhang mit dem Bau des Kornhäuschens das "Kastanienwäldchen", ein regelmäßig mit Roßkastanien überstelltes Quartier, angelegt.
Das 1843-48 nach den Plänen von Friedrich von Gärtner erbaute Pompejanum sollte mit den Freianlagen eine mediterrane Landschaftsszene darstellen. Soweit möglich wurden Pflanzen der Mittelmeerflora wie Feigen und Agaven verwendet, Pinien jedoch durch Schwarzkiefern und Zypressen durch Pyramidenpappeln ersetzt.
Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte und 1963 wieder angelegte Weinberg vervollkommnete schließlich die südliche Szene. Der inmitten des Schlossgartens liegende Stadtgraben wurde 1850 in der Vielfalt seiner Baumarten erheblich erweitert.
Das Mainufer zwischen Schloss und Pompejanum wird durch die aus Garten und Bauwerk bestehende Staffage als mediterrane Ideallandschaft interpretiert. König Ludwig I. hielt sich dort gerne auf und sprach von seinem "Bayerischen Nizza".
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