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Schloss Johannisburg

Baugeschichte

Bild: Schloss Johannisburg

 

Das imposante Schloss aus rotem, regionalem Sandstein ist einer der bedeutendsten Residenzbauten der deutschen Spätrenaissance. Der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Johann Schweikard von Kronberg (reg. 1604–1626) beauftragte den Straßburger Architekten Georg Ridinger (1568–1616) mit diesem Bauprojekt, welches ab 1605 in nur neun Jahren verwirklicht wurde. Am 17. Februar 1614 wurde das Schloss eingeweiht und im Jahr darauf vom Kurerzbischof bezogen.

 

Bild: Schloss Johannisburg, Innenhof

Schloss Johannisburg wurde anstelle einer mittelalterlichen Burg errichtet, die 1552 zu großen Teilen zerstört worden war. Ridinger schuf eine streng symmetrische Vierflügelanlage mit quadratischem Innenhof und vier Ecktürmen. In den Neubau integrierte er den Bergfried des 13. Jahrhunderts. Fenster, Tore und Türen der Außen- und Innenhoffassade sind mit Bauornamentik verziert, die in den Dreiecksgiebeln besonders prunkvoll ist. Hervorgehoben ist das Portal zur Schlosskapelle mit Skulpturen von Hans Juncker.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Aschaffenburger Schloss unter Friedrich Karl Joseph von Erthal (reg. 1774–1802) modernisiert. Der Arkadengang im Hof wurde abgebrochen, ein dritter Zugang im Stadtflügel geschaffen und ein Balkon über dem Hauptportal angebracht. Auch das Schlossinnere erfuhr Veränderungen und wurde im Stil des Klassizismus erneuert. Verantwortlicher Architekt war Emanuel Joseph von Herigoyen (1746–1817), der für Friedrich Karl von Erthal weitere Bauprojekte ausführte (z. B. Schloss Schönbusch sowie die Staffagebauten im Landschaftspark Schönbusch).

Während des Zweiten Weltkrieges erlitt Schloss Johannisburg erhebliche Schäden. Der Wiederaufbau fand zwischen 1954 und 1964 statt. Während man den Außenbau originalgetreu herrichtete, wurde die Raumaufteilung innen zugunsten einer Nutzung als Museum, Verwaltung und Bibliothek verändert. Seit 2016 wird das Schloss in mehreren Abschnitten saniert. 2023 konnte der Mainflügel mit der Staatsgalerie Aschaffenburg, der Paramentenkammer und den Fürstlichen Wohnräumen wiedereröffnet werden.


 
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