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Schönbusch

 

Bild: Friedrich Karl von Erthal

Der Bauherr und die Künstler

Der Bauherr

Der Bauherr des Parks war der 1774 zum Mainzer Erzbischof und Kurfürsten gewählte Friedrich Karl von Erthal (1719-1802). Er hielt sich insbesondere in den Sommermonaten in seiner Nebenresidenz in Aschaffenburg auf. Obwohl sich Erthal intensiv mit dem Gedankengut der Aufklärung auseinandersetzte, war er doch auch dem höfischen Prunk zugetan. Zeitgenossen lobten seinen erhabenen Geist und seine Charakterfestigkeit, kritisierten aber gleichzeitig seinen Hang zur Pedanterie.

Der geistige Vater

Die ersten Ideen für die Umgestaltung des Nilkheimer Jagdwäldchens zu einem englischen Landschaftsgarten stammen von Wilhelm Friedrich von Sickingen (1739-1818). Sickingen, damals kurfürstlicher Staats- und Konferenzminister in Mainz, setzte sich vehement für das ambitionierte Projekt ein. Große Wasser- und Wiesenflächen wollte er haben und keine verspielten, kleinteiligen Gestaltungen, die noch dem Geist des Rokokos verhaftet waren. Da dies nur selten gelang, tadelte er immer wieder die ausführenden Gärtner. So bemerkte er beispielsweise zu den 1778 am Unteren See neu angelegten geometrischen Rasentreppen: „pfui, pfui. dieses wird bald müssen geändert werden und siehet unseren zwei deutschen ziehrgärtner recht ähnlich.“

Der Architekt

Der aus Portugal stammende Emanuel Joseph von Herigoyen (1746-1817) ist der Architekt aller im Schönbusch errichteten Parkbauten. Seine Architekturausbildung hatte er in Paris absolviert. Über Wien kommend, trat er 1774 in die Dienste des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten. Für ihn zeichnete Herigoyen nicht nur die Baupläne des Schönbusch, sondern auch alle Gartenpläne. Als wichtigstes Gebäude des Schönbusch entstand nach seinen Entwürfen der Kurfürstliche Pavillon, das heutige Schloss Schönbusch.

Der Gartenkünstler

 

Bild: Friedrich Ludwig von Sckell, Clemens von Zimmermann, um 1810

Noch vor dem Ausscheiden Sickingens aus kurmainzer Diensten, 1782, wurde der erst 30jährige Friedrich Ludwig Sckell (1750-1823) mit der weiteren landschaftlichen Umgestaltung des Schönbusch beauftragt. Sckell, der damals noch unter der Leitung seines Vaters in Schwetzingen arbeitete, war von 1773-1776 in England gewesen und kannte viele der berühmten englischen Landschaftsgärten aus eigener Anschauung. 1777 hatte er mit der Anlage einer englischen Gartenpartie im Schwetzinger Schlossgarten begonnen und dafür bereits großes Lob erhalten. Im Schönbusch führte Sckell die Parkgestaltung von den eher unbeholfen wirkenden Anfängen unter Sickingen zu klassischer Reife. Sckells Planungen zeichneten sich durch Großzügigkeit in der Raumbildung und Gewässergestaltung sowie durch gekonnte Bodenmodellierungen und Pflanzenverwendung aus.


 
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