Einige Landschaftspflegerinnen der besonderen Art leben im Landschaftspark Schönbusch. Seit den 1980er Jahren weiden Rinder auf den Wiesen am Dörfchen. Diese sind in der Bevölkerung weithin bekannt und unter anderem beliebtes Ziel für Familienausflüge. Die Beweidung knüpft an die Historie der Tierhaltung im Schönbusch an und unterstützt damit die Absicht der Schöpfer des Parks, ländlich-idyllische Parkszenerien zu schaffen.
Zunächst hatte es sich dabei um eine Herde Schottischer Hochlandrinder gehandelt, die jedoch im Lauf der Jahre durch altersbedingte Ausfälle immer kleiner geworden war. Um eine artgerechte Tierhaltung sicherzustellen, bekam das letzte verbliebene Hochlandrind schließlich wieder Gesellschaft auf der Weide, und zwar von mehreren Tieren, deren Rasse ursprünglich aus den Westalpen stammt.
Neue Rinder auf die Wiesen des Dörfchens bringen zu können, eröffnete die denkmalpflegerische Möglichkeit, bei der Wahl der zukünftigen Rinderrassen auf ursprünglich im Schönbusch vorhandene überzugehen. Historisch gesehen weideten die Rinder des ehemaligen Nilkheimer Mustergutes des Mainzer Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal im Großen Wiesental des Schönbusch. Ziel des Gutes war es, einheimischen Bauern moderne landwirtschaftliche Methoden vorzustellen und diese davon überzeugen zu können. Aus der historischen Quellenlage ist bekannt, dass seinerzeit Schweizer Rinderrassen im Nilkheimer Gut gehalten wurden. Aus diesem Grunde bereichern nun wieder alte Rassen aus dem Schweizer Raum den Schönbusch und knüpfen somit an die lange Geschichte des Landschaftsparks an.
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